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hotel4home Magazin | 02/07/2013

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Juan Ferrer: Fotograf der stillen Stars

Juan Ferrer: Fotograf der stillen Stars

Er rückt die schönen Dinge des Lebens ins rechte Licht: Juan Ferrer, Chef des Berliner Fotostudios Imagenium, gibt Tipps für gute Produktfotografie.

Aus der Nähe von Málaga in Spanien stammend, zog es Juan Ferrer im Jahr 2004 in das kulturell so lebhafte Berlin, wo er zunächst als Betriebsfotograf eines großen PC-Herstellers tätig war. 2011 machte er sich selbstständig und gründete Imagenium Produktfotografie. Sein Studio liegt in einer alten Fabrik im Bezirk Friedrichshain, „in einem regen kreativen Bezirk mit vielen jungen Unternehmen, das finde ich sehr inspirierend“, schwärmt er über den Standort. Wenn es ihm die Zeit erlaubt, ist er mit seiner Kamera auf Berlins Straßen unterwegs, fotografiert Menschen in ihrem beruflichen Umfeld oder Indie-Bands auf Konzerten.

Schwerpunkt aber ist die Produktfotografie: „Unser Team setzt sich aus motivierten, erfahrenen Fotografen zusammen, die nicht nur Können aufweisen, sondern auch Leidenschaft, Liebe zur Fotografie.“ Beispiele dieses Könnens sind auch auf den Internetseiten von hotel4home zu sehen, zu denen Imagenium viele überzeugende Produktfotos beisteuert.

Was ist das Faszinierende an den stillen Stars, den unterschiedlichen Produkten?

Was mich an der Produktfotografie so fasziniert, ist, dass man sich aufgrund der Statik der Objekte ganz auf deren Beschaffenheit und Struktur einlassen kann, um das Beste für das Foto herauszuholen. Nicht nur in Bezug auf die Materialien und das Design. Jedes Produkt hat ein Eigenleben, eine eigene Ausstrahlung. Die gilt es herüberzubringen.

Was macht ein gutes Produktfoto aus?

Es gibt keine allgemeingültige Formel für das perfekte Produktfoto. Ein gutes Produktfoto entspricht in erster Linie den Wünschen des Kunden, denn dieser weiß am besten, was sein Produkt ausmacht. Aber ein gutes Produktfoto variiert auch je nach Käufer des abzubildenden Produkts, also nach dem Endkunden. Zum Beispiel sieht das Produktfoto einer Cornflakes-Packung völlig anders aus als das einer Packung Kopfschmerztabletten, obwohl es sich bei beiden um quaderförmige Schachteln aus dünner Pappe handelt.

Das Zielpublikum für Cornflakes ist in der Regel jünger als das für medizinische Produkte. Die Cornflakes-Packung muss die Assoziation von Frische, Gesundheit, Fitness etc. wecken. Die Medizinverpackung muss daneben eher Seriosität, Heilung, Linderung etc. vermitteln, und zwar einer älteren Zielgruppe. Folglich variiert nicht nur das jeweilige Design des Verpackungsaufdrucks.

Der Fotograf wählt bei der Erstellung des Produktfotos auch eine ganz andere Perspektive und Beleuchtung, um genau diese Assoziationen besser transportieren zu können. Somit ist jedes Produktfoto, wenn man sich ernsthaft mit dem Produkt auseinandersetzt, eine neue Herausforderung. Und genau das macht mir Spaß an meiner Arbeit!

Welche Produkte waren bisher die größte Herausforderung?

Jedes Produkt fordert uns auf seine ganz eigene Art und Weise. Man könnte höchstens sagen, dass hochglänzende Materialien, etwa bei Glas- und Edelstahlprodukten, immer eine besondere Herausforderung darstellen.

Welche Produkte bereiten besondere Freude?

Produkte mit besonderem Charakter und edlen Oberflächenmaterialien. Doch fast jedes Produkt hat ein gewisses Etwas.

Welche Fehler sollte man als Fotograf unbedingt vermeiden?

Der größte Fehler, den ein Fotograf machen kann, ist zu glauben, dass er das vor ihm liegende Produkt schon zig mal fotografiert hat und er sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen braucht. Sie können sicher sein, man wird diese nachlässige Haltung auf den Bildern erkennen. Deshalb ist meine oberste Prämisse: Jedes Produkt ist ein Einzelstück, ein ganz neues Motiv, und wird genauso behandelt.

Außerdem wird man nichts dazulernen, wenn man glaubt, schon alles zu wissen. Und in der Fotografie – wie in vielen anderen Bereichen – lernt man wirklich nie aus. Man lernt ständig dazu. Das ist unser Lohn, wenn wir unsere Produkte hinterfragen und ernst nehmen.

Was sollte man beachten, wenn man zum Beispiel ein Foto für eine Internet-Anzeige macht?

Beleuchtung und Perspektive sollten immer das Beste aus dem Produkt herauskitzeln. Der Hintergrund sollte 100% weiß sein und die Farben des Produktes neutral wiedergegeben werden, da der farbliche Kontext fehlt. Oh, da ist vieles zu beachten …

 

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